Mit SCI in Peru

Service Civil International (SCI) ist eine Freiwilligenorganisation, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und eine lebenswerte Umwelt einsetzt.
Ich nahm mit SCI an einem workcamp in Peru teil. Die Gruppe bestand aus 18 überwiegend jugendlichenTeilnehmern aus Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Belgien, Schweiz und Spanien.

Unser Einsatzgebiet sind entlegene Andendörfer in der Provinz La Libertad. Die Dörfer bestehen aus einfachen Lehmhütten, mitunter einer Kirche und einer Schule. Elektrizität und Wasseranschluss sind nicht vorhanden.

Unsere Aufgabe: Mithilfe bei der Verbesserung des Gesundheitswesens. Dazu gehören Mitarbeit bei der Gesundheitsfürsorge, Mithilfe beim Bau kleiner pharmazeutischer Einrichtungen - den "Gesundheitshäusern" in verschiedenen Dörfern - und Kontaktpflege zu Schulen, Dorfgemeinschaften und Familien.

    

 

Die folgenden Bilder zeigen uns bei dieser Aufgabe, bzw. bei dem Versuch dieser Aufgabe. Oft mussten wir dabei unser Versagen eingestehen; so etwa beim Transport langer Eukalyptusstämme für den Hausbau. Für die wesentlich kleineren indigenen Peruaner, die diese Stämme unter Einnahme von Kokain mit Leichtigkeit schafften, müssen wir einen erbärmlichen Anblick geboten haben. Die Mithilfe bei der Herstellung von Ziegelsteinen klappte besser.

Die Kontaktpflege gelang leicht. Kinder wie Erwachsene waren interessiert, etwas von unseren Herkunftsländern zu erfahren. In den Arbeitspausen sahen sie mit uns die mitgebrachten Bildbände an und tauschten mit uns landesspezifische Erfahrungen aus. Wir spürten die Freude, dass wir mit ihnen arbeiten und von ihrer Arbeit lernen wollten.

     Kinder wie Erwachsene waren interessiert, etwas von unseren  Herkunftsländern zu erfahren.

Wir schleppen Säcke voll Sand, den wir später mit Wasser in großen Bottichen mit unseren Füßen zu Adobe-Ziegeln verarbeiten

In den Arbeitspausen sahen sie mit uns die mitgebrachten Bildbände an und tauschten mit uns landesspezifische Erfahrungen aus. Wir spürten die Freude, dass wir mit ihnen arbeiten und von ihrer Arbeit lernen wollten.

Durch unsere Anwesenheit ist ein Hausbau nicht nur ein Hausbau. Er gleicht einem Fest, bei dem besonders die Kinder durch unsere Spiele ihre Freude haben.

 

Jemand aus dem Vorbereitungsseminar des SCI - auch Programme zu Empathie und Toleranz gehörten dazu - hatte es deutlich gesagt: "Glaubt nicht, ihr wärt die großen Helfer. Ihr seid einfach nur da, und das ist wichtig."

Wichtig waren auch die Eindrücke, die wir mit nach Hause brachten. Wir sahen, dass die mittellosen Menschen in dieser Region zufriedener waren als die in unserer "zivilisierten". Und wir erfuhren, dass  Entbehrung  technischer Einrichtungen wie elektrische Beleuchtung, Mobilfunk, Fernseher, etc., auch der Verzicht derselben,  die Beziehung zum Anderen stärkt. Was tun, wenn es um 6 Uhr dunkel wird? Dann bleibt nur die Gemeinschaft mit den anderen. Und wenn dann irgendwann die Worte ausgehen, kann es vorkommen, dass selbst der traditionelle Nichtsänger ein Lied anstimmt, - so wie unsere spanischen Teilnehmer: "Campanas sobre Campanas - ein Weihnachtslied im September. Oder man geht hinaus in die Dunkelheit, sieht den prall gefüllten Sternenhimmel und denkt: "Mein Gott, was für ein Reichtum". In einem Land, das von Armut geprägt ist.

Ein Vierzehnjähriger, der die Wäsche seiner Familie in einem Waschtrog wäscht, eine sechsjährige Ziegenhüterin (: "esa cabra no tiene mama"), ein Kleinkind in Lumpen, das im Müll spielt; die Offenheit und Kontaktfreude der Kinder haben uns Vieles gelehrt, das wir mit nach Hause nehmen. Es bleibt die Erkenntnis der Notwendigkeit, Gegensätze zu überwinden, vor allem zwischen arm und reich. Jede kleine geduldige Bemühung um deren Überwindung ist Friedensarbeit